Thermoboy FK testen mit ihren Theaterinszenierungen mal verträumt, mal verspielt die Grenzen zwischen Kunst und Unterhaltung aus. Dafür erfinden sie fantastische Welten und adaptieren populäre Vorlagen und hochkulturelle Körpertechniken, denen sie sich live auf der Bühne stellen. Die Gruppe versteht sich als soziale Plastik, die sich gemeinsam durch Schichten von klassischen, alternativen und queeren Männlichkeiten durcharbeitet.

Die Inszenierungen der Gruppe wurden zu zahlreichen Festivals in Deutschland eingeladen, u.A. zum Körber Studio Junge Regie, theaterszeneeuropa und Best OFF Niedersachsen. Thermoboy FK feierte zuletzt immer Premiere am TD Berlin, die Gruppe spielt zudem regelmäßig im Pathos München, Lichthof Hamburg, LOT Braunschweig und Theater im Pavillon Hannover.

Wahrscheinlich ist das gerade die große Stärke […] der Thermoboys: einen Diskurs so überdeutlich in den Raum zu stellen, dass drumherum noch allerlei Zauberhaftes passieren kann. (Jan-Paul Koopman, taz, 25.01.2020)

Malte-Levin Behrens studiert seit 2015 Freie Kunst an der HBK Braunschweig, im Moment in der Bildhauerklasse von Raimund Kummer. Immer wieder finden technische Mittel in seine Arbeiten, was unter anderem an seinem Interesse für Programmierung und Technik liegt. Seitdem er 2014 aus einer von ihm mitgegründeten GmbH ausgestiegen ist und sich dafür entschieden hat in seinem Leben das Hauptaugenmerk auf seine kreativen Neigungen zu legen, ist er aktives Mitglied bei Thermoboy FK. Hauptsächlich als Theatermacher und Performer, bei Stolz & Vorurteil auch als Mitglied des Bühnenbild-Teams. Mit dem Großteil der Mitglieder verbindet ihn eine Freunschaft seit Kinder- und Jugendtagen.

Florian Brunken begann Mitte der 2000er Jahre in der Umlaufbahn der Red Ancor Crew zu kreisen und lernte dort die zukünftigen Mitglieder von Thermoboy FK kennen. Nach einem Studium der Medienwissenschaften an der HBK Braunschweig studiert er seit 2015 an der TU Berlin. Im Rahmen des Studiengangs Urbanistik beschäftigt er sich vor allem mit symbolischen Räumen, konkreten Utopien und der strategischen Konstruktion von Orten.

Moritz Brunken begann nach dem Abitur 2006 ein Studium der Politikwissenschaft und Kultur- und Kunstwissenschaft in Bremen. Von 2011 bis 2015 war er Betreiber einer Siebdruckwerkstatt und Gründer des Modelabels DISKO Streetwear. Seit 2011 Tätigkeit als freischaffender Künstler und Mitglied des freien Theaterkollektivs Thermoboy FK, wo er als Performer und Theatermacher tätig ist. Er schreibt Texte und Hörspiele. Seit 2015 Studium an der HBK Braunschweig bei Herbert Nauderer, aktuell in der Klasse von Olav Christopher Jenssen.

Harm Coordes lebt und arbeitet in Berlin und Bremen. Seit seinem Diplom an der Hochschule für Künste Bremen (2013) ist er als freier Mode- und Kostümdesigner, Szenograf und Künstler unter anderem für die Schwankhalle, das Theater Bremen und das Junge Theater Bremerhaven tätig und realisierte mit Schulkindern das Stück Als der General zu singen lernte (2014). Seit 2015 unterrichtet er experimentelles Modedesign an der Hochschule für Künste Bremen. Er ist Teil der Fahrradformation Upper Roll Blitz und entwarf die Bühnenoutfits der Band Freeda Beast. Gegenwärtig arbeitet er an dem Mode-/Performance-/Kunstprojekt Church of the Hand.

Janis Fisch studierte an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg im Schwerpunkt Zeitbezogene Medien bei Michaela Melián und lebt nun in Bremen. Sein Werk umfasst fotografische Arbeiten, Filme und Performances. Zuvor absolvierte er ein Studium im Integrierten Design an der Hochschule für Künste in Bremen. Als Abschlussarbeit entwickelte er mit Akteuren aus unterschiedlichen Hintergründen die interdisziplinäre Inszenierung Intersection. Neben Thermoboy FK erarbeitete er auch Performances mit den Gruppen James & Priscilla und Power, Corruption & Lies.

Stefan Gottwill hat Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt digitale Medien und Szenografie in Mannheim studiert. Er hat ein Praktikum im Fablab Amsterdam und Makerspace ZB45 absolviert und beschäftigt sich seitdem mit partizipartiven Designwerkstätten und Gestalungsformen. Er entwürft Bühnenbilder und Interaktive Installationen und ist seit 2011 Mitglied von (jetzt) Thermoboy FK. Aktuell studiert er in der Masterklasse System und Interaktion an der HfK Bremen.


Jan Felix Hahn
studierte Sozial Arbeit, machte eine Ausbildung als Bauzeichner und wäre fast einmal Modedesigner geworden. Seit einiger Zeit als Ausstatter und Gestalter tätig. Seit La Casa (2014) macht er zusammen mit Harm Coordes die Kostüme und stand zweimal als Performer auf der Bühne.

Dennis Dieter Kopp studierte Theater, Medien und Literatur an der Universität Hildesheim. Als freier Lichtgestalter und Gastspieltechniker mit dramaturgischer Zusatzfunktion war er dort tätig für  das studentische Festival State of the Art und für zahlreiche Theaterproduktionen. Seit zwei 2016 fungiert er als Gastspieltechniker und technischer Leiter der freien Gruppe HAUPTAKTION (Hannah Saar, Julian Warner, Oliver Zahn u.a.), vornehmlich für Situation mit Doppelgänger (2015). Für Thermoboy FK übernimmt er diese Funktion bereits seit 2015 u.a. für die Produktionen La Casa (2014). Außerdem ist er als Mitglied und Performer bei cobragianni.cobra verantwortlich für Let Me Be the Object of Your Desire (2012) und EIN BISSCHEN MEHR MUSS MAN SCHON SEHEN oder: Wie ich mich in einen Schmetterling verwandelte (2017).

Felix Scheer ist Künstler  und lebt in Braunschweig.  Er spielte Jugend musiziert und Pop in Bands, arbeitete als Konzertveranstalter, Labelbetreiber, Festivalorganisator und Filmvorführer im Erotikkino. Dann studierte er Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim. Seit 2010 als Performer, Produzent, Bühnenbildner, Musiker in den Theaterformationen James & Priscilla, Thermoboy FK und MedingScheerTibbe aktiv. Außerdem realisiert er Hörspiele, u.a. für die 1. Hildesheimer Hörspielkirche 2017, und moderiert Schlumm – Die Talkslow in Braunschweig, Hannover und Hildesheim. Er komponiert Theatermusik und arbeitet als Sprecher. Seine Themen sind Pop, Patriarchat, Nation und mediale Feedbackschleifen.

Jasper Tibbe ist freier Theatermacher und lebt in Berlin. Von 2007 bis 2014 studierte er Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim und ein Semester Schauspiel in Porto/Portugal. Neben Thermoboy FK realisiert er Theaterprojekte mit der Gruppe James & Priscilla, zuletzt am LOFFT Leipzig und am Jungen Nationaltheater Mannheim. Zudem war er Performer mit und bei Julia*n Meding, Ren Sabaira und cobratheater.cobra.

Susanne Wagner studierte Kunstpädagogik und Anglistik an der Universität Kassel sowie Bildende Kunst bei Bernhard Prinz, Johanna Schaffer und Christian Philipp Müller. Dabei arbeitete sie an der Schnittstelle zwischen Rauminstallation (Objekt, Fotografie), Performance und Text. Neben der Arbeit bei einem Verein für Kinder-Beteiligungsprojekte und offenes Stadtteilspiel arbeitete sie langjährig mit Mareike Wieland/raumlabor zusammen in Projekten der ästhetischen Forschung und Kunstvermittlung. Seit „Bittere Tränen“ (2014) ist sie als Dramaturgin oder künstlerische Mitarbeiterin in Theaterprojekten von Leonie Böhm tätig, zuletzt bei „Die Räuberinnen“ (2019) an den Münchner Kammerspielen.